Sie sehen aus wie winzige weiße Pünktchen unter der Haut, sind meist harmlos – aber trotzdem ganz schön nervig: Milien. Vielleicht hast du dir auch schon mal gedacht: „Die drück ich jetzt einfach weg, kann ja nicht so schwer sein.“ Tja, so simpel ist es leider nicht. Milien entfernen klingt nach einer leichten Aufgabe, aber wenn man’s falsch macht, kann die Haut schnell beleidigt reagieren. Also: Was sind Milien eigentlich genau, woher kommen sie – und kann man sie wirklich selbst loswerden?
Was sind Milien – und warum gerade du?
Milien (auch Grießkörner genannt) sind kleine Zysten, die sich meist im Gesicht, rund um die Augen oder auf den Wangen bilden. Sie entstehen, wenn sich abgestorbene Hautzellen und Keratin unter der Hautoberfläche ansammeln. Anders als Pickel sind sie nicht entzündet, tun nicht weh und verschwinden auch nicht von selbst. Besonders fies: Sie lassen sich weder ausdrücken noch über Nacht wegschnarchen – leider. 😅
Meist sind Milien ein rein kosmetisches Problem. Sie können nach Hautverletzungen auftreten, bei Neugeborenen auftreten (dort verschwinden sie meist wieder) oder auch einfach so – ohne erkennbaren Grund. Manche Hauttypen neigen stärker dazu, gerade wenn man trockene oder empfindliche Haut hat. Auch stark parfümierte Pflegeprodukte oder zu fetthaltige Cremes können die Entstehung begünstigen.
Milien entfernen – selbst machen oder lieber lassen?
Jetzt mal Butter bei die Fische: Kann man Milien selbst entfernen oder ist das eher was für die Kosmetikerin deines Vertrauens?
Kurz gesagt – ja, kann man selbst machen, aber mit ganz viel Vorsicht und nur unter bestimmten Bedingungen. Am besten funktioniert das bei einzelnen, gut sichtbaren Milien, wenn du dir wirklich Zeit nimmst und sauber arbeitest.
Wichtige Grundregeln auf einen Blick:
Regel | Warum das wichtig ist |
---|---|
Immer Hände und Gesicht gründlich reinigen | Bakterien haben sonst leichtes Spiel |
Einwegnadel oder Milienmesser benutzen | Normale Nadeln sind zu stumpf oder zu dick |
Haut vorher mit warmem Tuch aufweichen | Erleichtert das Öffnen |
Milie ganz leicht anritzen, nicht drücken | Druck kann die Haut verletzen |
Danach desinfizieren und Pflege auftragen | Damit es keine Entzündung gibt |
Aber – und jetzt kommt der wichtige Teil: Wenn du unsicher bist oder mehrere Milien gleichzeitig hast, lass lieber die Finger davon. Besonders rund ums Auge ist die Haut sehr empfindlich. Da ist der Gang zur Kosmetikerin oder Hautarzt einfach die bessere Wahl.
Was bringt wirklich was?
In Foren liest man ja die wildesten Sachen: Zahnpasta, Zitronensaft, Teebaumöl. Klingt irgendwie nach Hausmittel-Wundertüte, aber viele dieser Tipps sind eher zum Davonlaufen. Teebaumöl kann die Haut austrocknen, Zitronensaft reizt sie zusätzlich – und Zahnpasta gehört wirklich nur auf Zähne.
Sinnvoller sind da schon sanfte Peelings mit Fruchtsäuren oder Enzymen. Sie lösen abgestorbene Hautzellen und können helfen, neue Milien zu verhindern. Auch Cremes mit Retinol (aber bitte sparsam und abends!) oder Niacinamid zeigen langfristig Wirkung, weil sie die Hautstruktur verbessern. Allerdings: Bereits vorhandene Milien lösen sich davon meist nicht auf.
Wann ist der Profi gefragt?
Wenn du viele Milien hast, sie größer oder tiefer sitzen, oder du bereits beim ersten Versuch gemerkt hast: „Uff, das wird nix“, dann mach dir einen Termin bei der Kosmetikerin oder Dermatologin. Die arbeiten mit sterilen Werkzeugen und kennen die richtige Technik.
Außerdem lohnt sich ein Check, ob deine Pflege vielleicht zu reichhaltig ist oder Inhaltsstoffe enthält, die deine Poren verstopfen. Weniger ist manchmal mehr – auch bei teuren Cremes.
Und wie vermeidet man Milien überhaupt?
Auch wenn man nicht alles verhindern kann, gibt’s ein paar Dinge, mit denen du deiner Haut das Leben leichter machen kannst:
– Verwende leichte, nicht komedogene Pflegeprodukte
– Achte auf gründliche, aber sanfte Reinigung
– Regelmäßige Peelings, aber bitte nicht schrubben
– Produkte mit Retinol oder Fruchtsäuren (nach Rücksprache)
– Sonnenschutz nicht vergessen – auch Milien lieben UV-Strahlen nicht besonders
Übrigens: Eine Nutzerin in einem Hautpflegeforum schrieb mal, sie hätte jahrelang gegen Milien gekämpft, bis sie auf Reinigung mit Mizellenwasser und minimalistische Pflege umgestiegen ist. Seitdem: keine neuen mehr. Manchmal ist weniger wirklich mehr!
Fazit: Milien entfernen – ja, aber mit Plan
Milien sind harmlos, aber nervig – und wer sie loswerden will, braucht ein bisschen Geduld und vor allem das richtige Know-how. Ja, du kannst sie selbst entfernen, aber bitte nur mit sterilem Werkzeug, sauberen Händen und einer ruhigen Hand. Und wenn du dir unsicher bist – ab zur Fachkraft. Deine Haut wird’s dir danken. 😊
Und denk dran: Hautpflege ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Wer seine Haut versteht, kann ihr auch besser helfen.