Wenn man im Baumarkt steht, vor der Wand bohrt und sich fragt, welcher Dübel denn nun der richtige ist – dann stolpert man früher oder später über einen Begriff, der zunächst ein bisschen kurios klingt: Hohlhering. Klingt fast wie ein vergessener Fisch aus Kindertagen, oder? 😄 Doch in der Welt der Befestigungstechnik ist der Hohlhering ein echter Helfer. Besonders dann, wenn du es mit Hohlwänden zu tun hast, also zum Beispiel mit Gipskartonplatten, Leichtbauwänden oder Spanplatten. Doch was ist ein Hohlhering genau – und wann solltest du zu ihm greifen?
Was macht den Hohlhering so besonders?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Dübeln, die sich einfach im Bohrloch spreizen, funktioniert ein Hohlhering nach einem anderen Prinzip: Er klappt sich hinter der Platte auf. Stell dir das wie einen kleinen Anker vor, der sich hinter der Wand spreizt und dadurch für einen richtig festen Halt sorgt – auch wenn die Wand selbst gar nicht so stabil ist. Während normale Dübel bei Hohlräumen einfach ins Leere fallen würden (im wahrsten Sinne), nutzt der Hohlhering die Rückseite der Platte als Widerstand. Ziemlich clever, oder?
Vor allem in Altbauten, bei leichten Trennwänden oder im Trockenbau ist dieser kleine Helfer Gold wert. Denn da ist Stabilität oft Mangelware, zumindest wenn man tief in die Wand bohrt. Genau hier spielt der Hohlhering seine Stärken aus und bringt dir die Sicherheit, die du brauchst, um Regale, Lampen oder Bilderrahmen sicher zu befestigen.
In welchen Fällen brauchst du einen Hohlhering?
Jetzt wird’s praktisch: Wann genau solltest du also zum Hohlhering greifen? Immer dann, wenn du weißt oder vermutest, dass sich hinter deiner Wand ein Hohlraum befindet. Das ist zum Beispiel der Fall bei:
- Gipskartonplatten (Rigips)
- Holzwänden mit Hohlraum
- Spanplatten
- Leichtbauwänden
Besonders tricky wird es, wenn du etwas Schweres aufhängen möchtest – ein kleines Regal im Flur, ein Hängeschrank in der Küche oder vielleicht sogar den Fernseher. Klar, da will man nicht riskieren, dass das gute Stück irgendwann samt Dübel und Schraube auf dem Boden landet. Ein Hohlhering kann da die rettende Lösung sein. Aber Vorsicht: Auch der beste Hohlhering hat seine Grenzen! Ein 50-Kilo-Sideboard ist vielleicht doch eher etwas für eine massive Wand 😉
Hohlhering vs. andere Dübel – wer kann was?
Dübel ist nicht gleich Dübel – und hier kommt’s wirklich auf den Einsatzort an. Während Universaldübel in vielen Situationen gute Dienste leisten, stoßen sie bei Hohlräumen schnell an ihre Grenzen. Der Hohlhering hingegen wurde genau für solche Fälle gemacht. Er bietet:
Dübeltyp | Ideal für | Besonderheit |
---|---|---|
Universaldübel | Massivwände, Ziegel | Spreizt sich je nach Untergrund |
Metallspreizdübel | Beton, massive Materialien | Hohe Tragkraft |
Hohlhering | Hohlwände, Trockenbau | Spreizt sich hinter der Platte auf |
Kippdübel | Hohlräume mit größerem Abstand | Klappt wie ein Schirm auf |
Natürlich ist der Hohlhering nicht immer die günstigste Lösung, aber hey – was bringt dir ein günstiger Dübel, wenn er dir nach zwei Wochen samt Bilderrahmen auf den Fuß fällt? 😅
So verwendest du einen Hohlhering richtig
Die Anwendung ist gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick wirkt. Ein bisschen Fingerspitzengefühl und das richtige Werkzeug – und schon sitzt der Hohlhering bombenfest.
- Bohrloch setzen: Achte auf den richtigen Durchmesser. Meist steht dieser auf der Verpackung.
- Hohlhering einsetzen: Manche Modelle musst du vorher zusammendrücken, andere kommen mit einem praktischen Setzwerkzeug.
- Fixieren und festziehen: Der Hohlhering spreizt sich automatisch hinter der Wandplatte – du wirst merken, wenn’s greift.
- Schraube eindrehen: Jetzt kannst du das gewünschte Objekt anbringen.
Übrigens: In einigen Foren berichten Nutzer, dass ihnen ein simpler Akkuschrauber für die Montage völlig ausgereicht hat. Andere schwören auf spezielle Hohlwanddübel-Zangen. Hier gilt: Probier’s aus – du wirst schnell merken, was dir am besten liegt.
Welche Last trägt ein Hohlhering?
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn je nach Modell, Größe und Hersteller kann die Tragkraft stark variieren. Einige Varianten tragen nur 5 kg, andere bis zu 25 kg – das ist schon ein Unterschied! Informiere dich am besten vor dem Kauf und richte dich nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach dem Verwendungszweck. Lieber einmal richtig planen, als später nochmal die Wand neu verputzen müssen, oder?
Ein guter Tipp aus der Praxis: Verteile das Gewicht, wenn du kannst. Mehrere Hohlheringe in Reihe halten deutlich mehr als ein einzelner – und deine Wand dankt es dir auch.
Typische Anwendungsbeispiele für Hohlheringe
Vielleicht überlegst du gerade: „Okay, verstanden – aber wofür brauche ich den jetzt wirklich?“ Hier ein paar typische Situationen aus dem Alltag:
- Du willst ein Wandregal in deiner Mietwohnung befestigen, aber der Vermieter erlaubt kein Bohren in tragende Wände.
- Im Homeoffice soll ein Bildschirmhalter an die Gipskartonwand – sicher soll’s trotzdem sein.
- Die neue Garderobe hängt nicht richtig? Hohlhering rein, Problem gelöst.
Kurz gesagt: Der Hohlhering ist dein Freund, wenn du mit leichten oder mittleren Lasten in eher „luftigen“ Wänden arbeitest.
Fazit – lohnt sich der Hohlhering?
Definitiv! Auch wenn er ein bisschen teurer und in der Anwendung vielleicht ungewohnter ist – der Hohlhering ist ein echter Problemlöser. Gerade, wenn du viel in Trockenbauwänden unterwegs bist oder in älteren Wohnungen wohnst, in denen du nie so genau weißt, was sich hinter der Tapete versteckt.
Ich habe in meiner eigenen Küche damit mal eine Lampe befestigt, die mit normalen Dübeln ständig wieder runterkam. Seitdem sitzt sie wie festgetackert – und ich hab Ruhe.
Also, wenn du das nächste Mal mit der Bohrmaschine in der Hand vor einer Hohlwand stehst und dir denkst: „Hmm… was jetzt?“, dann denk an den Hohlhering. Klein, unscheinbar – aber echt effektiv! 💪